Oktoberfest mit den Original Filter-Länder - 2018

FRIESENHEIM. Zu behaupten, das Oktoberfest der Original Filter-Länder und des Musikvereins Friesenheim in der Sternenberghalle am Samstag sei ein voller Erfolg gewesen, wäre stark untertrieben.

Die Sternenberghalle war dem Anlass entsprechend und dezent dekoriert. Blau-weiße Girlanden und bunte Lichterketten hingen an den Deckenbalken, der Treppenaufgang war mit blauen und weißen Luftballons versehen. Bisher hatte man das Fest jahrelang in der Waldmattenhalle in Oberweier veranstaltet. Da die aber wegen eines Wasserschadens nicht zur Verfügung stand, hat das Fest in die Sternenberghalle verlegt werden müssen.

Wer schon um 19 Uhr erschienen war, tat das wohl vor allem, um sich inRuhe Weißwurst, Haxe oder Leberkässemmel zu Gemüte zu führen. Fanden sich die Besucher anfangs nur peu a peu ein, so war es um 23 Uhr so voll, dass man auf der Tanzfläche nur noch schwerlich Platz für Discofox zu zweit fand und sich mühsam durch die Gänge lavieren musste. Um diese Zeit stand dann auch ein Mitglied des Musikvereins an der Eingangstür, weil die zugelassene Besucherzahl bereits erreicht war.

Anfangs verlief alles noch recht ruhig und gemächlich. Dies änderte sich jedoch schlagartig, als das letzte Lied aus der klassischen Blasmusikreihe erklang. Bei „Auf der Vogelwiese“, einer Polka von Josef Poncar, kam Stimmung in die Halle. Hier standen auf Kommando der Filter-Länder alle auf und begleiteten das Stück mit Klatschen und einzelnen Pfiffen.

Die Filter-Länder waren mit 17 Männern und Frauen am Start und hatten wieder einige neue Stücke einstudiert. Jeder Ton, sowohl bei den Musikern als auch bei den Sängern, saß perfekt. Nach einer Pause ging es bei deutschsprachiger Party-und Tanzmusik so richtig zur Sache. Auch die eine oder andere Polonaise schlängelte sich durch die Gänge.

Modisch war alles vertreten: Karierte Hemden zu Jeans oder Lederhose, schlichte cremefarbene Dirndl genauso wie knallfarbene, dicke Socken und Lederschuhe, Nylonstrümpfe mit Pumps, Trachtenjanker und Strickwesten, geflochtene Zöpfe oder Hut.

Die Filter-Länder waren offensichtlich selbst von Andrang und Stimmung überrascht und äußerten sich am Sonntagvormittag auf ihrer Facebookseite entsprechend: „Nach der Nachricht, dass wir nicht in die Waldmattenhalle können, haben wir mit vielem gerechnet – aber damit nicht!“

Der angrenzende kleine Saal war das Epizentrum für den Service, den der Musikverein mit vielen Helfern stemmte. Im Sekundentakt wurde vor allem Bier in Maßkrügen ausgeschenkt. Aber auch Sekt und alkoholfreie Getränke waren gefragt. Wie Bienen schwirrten Kellnerinnen und Kellner hin und her, um die vielen Gäste zu bedienen.

Was aus der Not heraus geboren war, hat sich als echter Glücksfall erwiesen. Das Fest hat durch den Umzug nochmal gewonnen: bessere Akkustik, mehr Platz. Einziges Manko: die etwas stickige Luft, denn mit so vielen Menschen war die alte Lüftungsanlage dann doch überfordert.

Autor: Christine Ehlenbröker, Quelle: Badische Zeitung, Foto: Heidi Fössel